Deutschland im Blaulicht: Notruf einer Polizistin (German Edition) by Tania Kambouri

Deutschland im Blaulicht: Notruf einer Polizistin (German Edition) by Tania Kambouri

Autor:Tania Kambouri [Kambouri, Tania]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2015-09-28T22:00:00+00:00


OSTEUROPÄER – TEILWEISE NUR SCHWER INTEGRIERBAR

Ich habe auf das Thema Vorurteile bereits hingewiesen, möchte an dieser Stelle aber noch etwas ergänzen. Wir alle tappen manchmal in die Falle, dass wir die Mehrheit einer Bevölkerung eher positiv besetzen, Minderheiten dagegen eher negativ. Die Deutschen sind pünktlich, fleißig und produktiv, die Griechen können nicht mit Geld umgehen und liegen lieber in Sonne, sind etwa typische Klischees aus der Perspektive der deutschen Mehrheitsbevölkerung. Ich möchte wahrlich nicht davon ablenken, dass es mehr als genug Straftäter und Gesetzesbrecher ohne Migrationshintergrund in Deutschland gibt. Und ich möchte noch einmal wiederholen, dass wir nicht den Fehler machen dürfen, Menschen zu denunzieren, nur weil sie einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehören. Von rassistischen, menschen- oder ausländerfeindlichen Abwertungen ganz zu schweigen. Von solchen Bemerkungen fühle ich mich persönlich betroffen, denn meine Familie besteht nicht nur aus Griechen, sondern auch aus Bulgaren, die zum Teil in Bulgarien, zum Teil in Deutschland leben. Und gerade über angeblich »arbeitsscheue« und »klauende« Bulgaren geistern ja hierzulande genügend Klischees durch die Köpfe … Doch ändert meine grundsätzliche Sympathie für diese Menschen nichts daran, dass real existierende Probleme offen und ehrlich benannt werden müssen. Nur so kann Integration in Zukunft besser gelingen. Begeben wir uns also auf das nächste dünne Eis: Migranten aus Osteuropa.Wie bei rückwärtsgewandten Muslimen mache ich auch hier immer wieder die Erfahrung, dass traditionelles Gedankengut auf die Lebensrealitäten in einer modernen westlichen Zivilisation prallt. Dass es dabei zu Konflikten kommt, ist unvermeidbar. Das ist immer auch ein Teil von Migration. Einiges davon lässt sich schnell erklären. Wirtschaftliche Notlagen und politische Instabilität auf der einen Seite und der wohlhabende Westen auf der anderen, der ein schlichtes Versprechen ausstrahlt: ein besseres Leben, eine Perspektive. Mehr braucht es meist nicht.

Durch die Eingliederung in die Europäische Union und die damit verbundene gewachsene Nähe zu Mitteleuropa haben sich nicht nur neue Möglichkeiten ergeben. Es kommt auch zu neuen Problemen. Das war bei jeder »Osterweiterung« der EU so und ist bei jedem neuen Mitgliedsland zu beobachten. Vor allem seit die Grenzen zu Bulgarien und Rumänien – den beiden »Armenhäusern« Europas – geöffnet wurden, haben sich einige Missstände in deutschen Städten zugespitzt, da gibt es nichts schönzureden.

Dabei lassen sich verschiedene Hauptproblemgruppen unterschiedlichster Herkunft ausmachen. Sie eint im Alltag wenig, manchmal kommt es zu keinerlei Überschneidungen. Während es auch unter Sinti und Roma zahlreiche muslimisch geprägte Familien gibt, haben die meisten Osteuropäer weder in ihren Heimatländern noch als Migranten in Deutschland nennenswert viel Kontakt zu Muslimen. Wenn, dann nicht selten ähnlich konfliktreich, wie ich ihn beschrieben habe.

Viele Osteuropäer gliedern sich problemlos ein. Aber natürlich kommen auch »Sorgenkinder« zu uns, teilweise mit kriminellen Absichten. So heterogen die Gruppe der Osteuropäer in ihrer Gesamtheit auch ist, so fällt dennoch auf, dass ein paar Merkmale durch die Bank immer wieder auftauchen, wenn es zu massiven Integrationsproblemen und/oder Kriminalität kommt: schlechte deutsche Sprachkenntnisse, Bildungsschwäche, Alkoholmissbrauch.

Treten kriminelle Personen aus dem muslimischen Kulturkreis im Polizeialltag oft mit Raub- und Gewaltdelikten in Erscheinung, fallen Osteuropäer überwiegend durch Einbrüche, Trickdiebstähle und Betrug auf. Das ist meiner Erfahrung nach einer



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